„Klappich“ – die alte-neue Gärtnerei in Vaihingen/Enz
Eine alte Demeter- Gärtnerei, die wieder in Betrieb genommen wird, ist die Gärtnerei „Klappich“, mit der Johannes-Garten GmbH im Hintergrund. Die Scheiben im alten Gewächshaus fehlen größtenteils, die Folienhäuser sind unbedeckt, die Bewässerung läuft noch nicht. Heike und Els, die zwei Gärtnerinnen, lassen sich nicht abhalten. Sie räumen auf, werfen weg und pflanzen "against all odds". Real Food war zu Besuch. Heike hat 13 Sorten Tomaten gepflanzt, daneben wachsen Gurken und Auberginen.
Els sagt sie beobachtet und ihre Maßnahmen richtet sie, entsprechend ihrer Wahrnehmungen, aus. So kriegt sie Ungeziefer in den Griff und unterstützt die eigene Wasser-und Nährstoff-Regulation der Pflanzen. Sie traut den Pflanzen ihre eigene Kraft zu, könnte man auch sagen. Wir probieren...noch nie habe ich eine solch erfrischende Gurke gegessen, die auch meinen eigenen Wasserhaushalt unterstützt.
Das hatte ich auch nötig. Davor habe ich mir Auberginen angeschaut. Die bio-dynamische Sorte war ausgeglichen in ihren Kräften. Für mich jetzt nicht das unterstützendste Nahrungsmittel. Danach habe ich eine hybride F1 Variante verkostet. Dabei handelt es sich um die erste Tochter-oder Filialgeneration aus der Kreuzung zweier Inzuchtlinien. Die Verkostung war nicht lustig. Die Probe zog eine solche Schwere nach sich. Ich fühlte mich eingequetscht und meine Wirbelsäule schien einzusacken, dementsprechend negativ und müde wurde ich stimmungsmäßig. Tomaten sind sehr unterschiedlich. Falls Ihr sie im Bioladen seht, ist die Fleischtomate Berner Rose, eine feine Sache.
Zuhause koche ich für (oder sie für mich) 3 Männer. der Siebzehnjährige mag keine Auberginen. Als ich die bio-dynamische Zora servierte, war er sehr beeindruckt, eine Aubergine zu essen, die so lecker ist. Auch die Zucchini hatte einen feinen, süßen Eigengeschmack und nichts ungefähres, worunter ich sie sonst einordne. Hut ab: wenn Pflanzen entsprechend ihrer ganz eigenen "Sortenpersönlichkeit" angebaut werden, entwickeln sie eine Qualität, die ich noch nie so erlebt habe.
Außer als Kind im Garten meiner Großmutter, damals gab es noch kein hybrides Saatgut gab. Orte, wo diesem Bestreben Raum gegeben wird, sind so wertvoll. Und die Pflanzen antworten mit einer großen Fülle. Wer kam auf die Idee, dass die Erträge auf dieses Weise angebaut, niedriger seien. So ganz stimmt das nicht. Vielleicht sollten wir alle nochmal anders hinschauen?
Wir können, insofern wir mit diesen Nahrungsmitteln in Berührung kommen, wahrnehmen und dann entscheiden. Wenn der ganze Mund erfüllt ist mit Zucchini-sanftem Geschmack und sich ein offenes, liebevolles Wohlgefühl einstellt, dann fällt es nicht schwer sich zu entscheiden. Vielleicht beeinflusst das auch meine zukünftiges Kaufentscheidungen. Außerdem brauche ich davon nicht Massen zu essen. Wenn mich etwas erfüllt, bin ich unmittelbarer gesättigt und glücklich.
Also, liebe Freunde, das gibt es und wir halten Euch über Veranstaltungen in der Gärtnerei informiert. Fühlt euch eingeladen, mitzumachen.