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„Ich mach mir die Welt wiediwidiwie sie mir gefällt“


Das dachten sich wohl auch schon die Niederländer im 17. Jahrhundert, als sie – weit vor der Ära von Pipi Langstrumpf’s berühmten Slogan – die ursprünglich gelbe Möhre zu Ehren ihres Königs Wilhelm von Oranje anpassten und sie mithilfe des Farbstoffs Beta-Carotin einfach orange färbten.

Nun scheint die gelbe Rübe in Deutschland ein Revival zu erleben und findet ihren Weg zurück auf die Teller. Für uns ein willkommener Anlass, um das Gemüse einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder in unserem Fall: In den Mund.

Verkostet und verglichen haben wir diesmal die Sorten „Fischermühle“, die in der gewohnten Holland-Tracht daherkommt, mit den samenfesten Züchtungen aus Süddeutschland: der „Pfälzer Gelben“ und der „Gochsheimer Gelben“.

Ausschlaggebend für den Farbwechsel ist hierbei nicht etwa ein Besuch bei der Typberatung, sondern schlichtweg der Farbstoff Lutein, der in seiner Wirkung vom Beta-Carotin unterdrückt wird. Jedoch ist er ernährungsphysiologisch betrachtet durchaus wertvoll!

Warum? Nun, er bringt Licht – und das nicht nur optisch gesehen.

Denn im Vergleich können wir erkennen, dass die gute alte Gelbe unsere Stimmung aufhellt und uns – gleich ihrer orangen Schwester – Wärme bringt. Kaum fertig gekaut wird uns bewusst, dass wir selbst es sind, die in unseren Körpern stecken, denn die Möhre hat offenbar die Kraft, Leib und Geist zu vereinen und in Einklang zu bringen. Dadurch etabliert sich mit ihrem fruchtig-süßen Genuss eine fast kindliche Sicht auf die Dinge:

„Hier bin ich nun und sehe die Welt genau jetzt ganz klar und unverstellt“, lautet diesmal unser Fazit kurz und bündig auf den Punkt gebracht. Vielleicht hat uns Omi also nicht nur wegen der Vitamine den Satz mitgegeben, Möhren seien gut für die Augen. Vielleicht wusste sie ja noch um die fokussierenden und durchblickenden Qualitäten. Auf uns wirkt diese Form des Erlebens schon beinah erleichternd und entspannend, wo wir uns doch durch den Alltagsstress gerne einmal nicht recht beieinander fühlen.

Entspannung spüren wir tatsächlich auch in den Knochen und Muskeln, denn die Gelben Sorten richten uns vom Steiß bis hin zum Kopf geradezu auf und schicken ihre heilende Wirkung dahin, wo wir ein wenig Ausgeglichenheit am Dringendsten brauchen.

Ein echtes Heilmittel, wie es scheint, denn auch weit nach der Verkostung können wir diese kraftvollen Effekte auf Körper und Geist noch wahrnehmen.

Im Ganzen also ein rundum nachhaltiges Gewächs, welches sich hier derzeit den Weg zurück ins Licht der Küchen bahnt.

Nimm’s nicht persönlich, liebes Holland, auch die Orangene hat ihre leichten und lichten Momente. Doch strahlt die Gelbe geradezu, wie wir finden, und damit halten wir dieses Come-Back für durchaus berechtigt. Gelb steht ihr einfach!

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